Archiv für den Monat Juli 2018
29.7.2018, 8. Tag
28.7.2018, 7. Tag des Welttreffens
von Daniela Frank, GCL Deutschland
Ein Tag im Schweigen… wie wir es uns gestern sehr gewünscht hatten.
Beim Zusammenkommen am Morgen im Zelt schauen viele noch einmal auf die „Namen Jesu“, die wir am Vortag zusammengetragen hatten… deutlich spürbar ist die gesammelte Atmosphäre, auch in Dankbarkeit für die geistliche „Dichte“, die unter uns in diesem Prozess bisher gewachsen ist.
Am Vormittag lädt uns das ESDAC-Team ein, uns heute mit der „inneren Identität“ der GCL zu beschäftigen. Was sind für uns zentrale Aspekte des GCL-Charismas… und welche Worte von Papst Franziskus haben uns besonders angesprochen? Die im Plenum gesammelten Begriffe wollen uns helfen bei der persönlichen Gebetszeit und dann in den Kleingruppen, um einen „gemeinsamen Namen“ der GCL formulieren. Vor dem Mittagessen treffen wir uns wieder in unserem Tagungszelt und hören 30 verschiedene Versuche, unsere Vision oder Perspektive für die GCL ins Wort zu fassen. Eine reiche Ernte… an der wir am Sonntag weiterarbeiten werden.
Das Stichwort des Nachmittags ist Versöhnung: „Ihr seid das Salz der Erde… doch wenn das Salz seinen Geschmack verliert…“ (Mt 5, 13-16). Wo erleben wir unsere Gemeinschaft vor Ort und aus Weltebene „gelähmt“, was geschieht, wenn wir uns nicht in Dienst nehmen lassen, unsere Gaben nicht weitergeben? Das ESDAC-Team ermutigt uns, auch die Schattenseiten zuzulassen – denn Gott selbst will uns an der Hand nehmen und uns herausführen aus diesen „Lähmungen“.
Wieder persönliche Gebetszeit, dann Austausch in den Kleingruppen – und die Aufgabe, eine „Schuld“ als lebendige Statue zu gestalten. In zwei Runden stellen die Gruppen ihre Reflexionen vor – beeindruckende Symbole von Resignation, Lauheit, Rückzug auf uns selbst und des Um-uns-Kreisens etc.… Allein aus eigener Kraft werden wir all dies nicht überwinden, aber im Vertrauen auf das Licht Christi dürfen wir uns weiter auf den Weg machen. So bekommen alle Kleingruppen eine Kerze, die sie an der Symbolkerze des Welttreffens entzünden – und gemeinsam ziehen wir in die Kapelle, um miteinander den abschließenden Versöhnungsgottesdienst zu feiern.
Die Stimmung ist gelöst und heiter – und nach dem Tag im Schweigen ist es schön, beim Abendessen wieder mit den anderen ins Gespräch zu kommen, auch wenn die Akustik des Speisesaals das mitunter sehr anstrengend macht. Und: tatsächlich gibt’s heute kein Abendprogramm mehr… so werden wir, nachdem dieser Blog-Eintrag fertig ist, einfach noch ein Glas Wein miteinander trinken… neugierig darauf, wohin der Prozess uns morgen führen wird.
27.Juli 2018/ 6. Tag des Welttreffens
26. Juli, 5. Tag: Open day – Tag der offenen Türen, Begegnung
Von Kornelia Engleder, GCL Österreich
4. Tag – Welttreffen Buenos Aires 2018
von Nicole Zink, GCL Deutschland
Mittwoch Morgen. Nach den sonnigen letzten beiden Tagen, die uns fast vergessen ließen, dass es ist hier Winter ist, erwartete uns heute ein trüber Himmel. Und wenig später begann es dann in Strömen zu regnen. Doch wir lauschten wohlbehütet in dem heute mit Extrapower beheiztem Zelt den Worten von Maria Magdalena Palencia Gómez, Mexiko. Sie, als GCL-Urgestein, konnte aus dem reichen Schatz ihrer Erinnerungen schöpfen, um uns einen Überblick über die Geschichte der GCL zu geben. Dabei wurden die einzelnen Ereignisse an einem die ganze meterlange Rückwand des Zeltes umfassenden Zeitstrahl visualisiert.
Im Dreischritt „Persönliches Gebet – Austauschgruppen – Plenum“ wurden anschließend die für die Delegierten wichtigsten Momente aus der GCL-Geschichte gesucht und ebenfalls am Zeitstrahl befestigt.
Mit einer Anekdote starteten wir in den zweiten Teil des heutigen Tages: „Ein Sizilianer fährt einen Touristen, der von dem guten Wetter schwärmt, mit seiner vom jahrelangen Rauchen heiseren Stimme an: ‚Das Wetter ist nicht gut oder schlecht. Das Wetter ist, was es ist.‘ “ Das gleiche gilt auch für Gefühle, erinnerte uns Graziano, eines der drei Mitglieder des ESDAG-Teams, das unseren Unterscheidungsprozess begleitet und führt, und bat uns in dieser Haltung in einer persönlichen Gebetszeit, die Momente zu betrachten, die die größte emotionale Reaktion bei uns auslösen. Das Ergebnis wurde mit bunten Post-Ist festgehalten und bald erkannte man Cluster, so z. B. große Freude um den entscheidenden Augenblick, an dem die Exerzitien als ein wesentliches Element der GCL festgelegt wurden.
Vor diesem reich gefüllten Zeitstrahl feierten wir dann gemeinsam Gottesdienst im Gedenken an all die Lichtgestalten, die unsere Geschichte, ob als GCL-Gemeinschaft oder persönlich, erhellt und geleitet haben.
Die Kirchlichen Assistenten legten nach dem Abendessen noch eine Sonderschicht ein, um sich mit P. Arturo Sosa SJ (Generaloberer der Jesuiten und kirchlicher Assistent der Welt-GCL) auszutauschen. Die anderen stürzten sich vielfach in eine Lehn-Meditation (Die Lehn-Meditation ist eine Sonderform der Meditation, bei der man sich in Fluren und Treppenhäusern an den Stellen an die Wände lehnt, an denen eine gute WLAN-Verbindung herrscht). O-Ton Josef Waiß, Wien: „Morgens um 5 Uhr ist das Netz ganz wunderbar…“
Nachtrag 3. Tag: Nach Redaktionsschluss fand noch ein Regionaltreffen der Region „Europa“ statt, in der wir unsere Namen und ggf. Wünsche und Visionen teilten.
24. Juli 2018 – 3. Tag des Welttreffens
von Agnes Oeschger, GCL – CVX / Schweiz
Zur Einführung in den heutigen Tag hörten wir einen sehr „starken“ Vortrag des Schriftstellers und Papstbiographen Austen Ivereigh „Der Kairos von Papst Franziskus Papstamtes“. Er zeigte auf, wie Papst Franziskus das Evangelisieren in heutiger Zeit versteht. Der Vortrag wird bald auf der Website in den drei Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch zu finden sein!
Franziskus hat hier im Centro Loyola als Rektor gewirkt.
Er schickte die Philosophie- und Theologiestudenten, Novizen und Seminaristen des Jesuitenordens, am Wochenende in die nahegelegenen Wohnviertel, wo sie den Kindern und Jugendlichen Religionsunterricht erteilten und Jugendarbeit machten.
So hatten sie Gelegenheit eine lebensnahe Pastoral zu lernen unter der Devise: Ein Christ ist jemand, der die Menschen willkommen heisst. Kirche muss ganz konkret werden. 1980 gründete er die Pfarrei und baute die Kirche auf dem Gelände eines Hühnerstalls!
Diese Pfarrei, wo Papst Franziskus als erster Pfarrer wirkte, besuchten wir heute gemeinsam mit dem Auftrag, hinzuschauen, hinzuhören, miteinander zu sprechen und einander am Geschenk unseres Glaubens teilnehmen zu lassen. Die Leute in diesen Wohnvierteln am Rande von Buenos Aires sind Arbeiter, Zuwanderer aus verschiedenen Ländern Südamerikas und Mexikos, heute schon in zweiter und dritter Generation. Pater Raffa ( Jesuit) Pfarrer dieser Pfarrei mit 6 Filialkirchen, stellte uns die Struktur seiner Gemeinde und seine engsten Mitarbeitenden, grösstenteils Frauen!, im Kirchenraum vor. Einige von ihnen erzählten begeistert von ihrer Berufung zu ihrem Dienst.
Mit Gesang der Kinder und Jugendlichen, Umarmungen und strahlenden Gesichtern wurden wir in der zweiten Kirche empfangen. An gedeckten Tischen im Hof assen wir unser Picknick. Dann besuchten wir in Kleingruppen verschiedene Aktivitäten: Schule, Kinder- und Jugendarbeit, Bibelgruppe und Familien in ihren Häusern.
Die Kinder- und Jugendarbeit sorgt sich nicht nur um Katechese, sondern bietet den Kindern Mahlzeiten und verschiedenste pädagogisch wertvolle Aktivitäten, um sie von der „gefährlichen“ Strasse weg zu halten.
Das grosse Engagement der Laien in der Pfarreiarbeit, die viel Verantwortung übernehmen und der lebendige, frohe Glauben der Menschen und ihre herzliche Gastfreundschaft in diesen doch armen Vierteln haben uns tief berührt und reich beschenkt. Wir sind ganz konkret eingetaucht in eine lebendige, hoffnungsvolle Gemeinschaft von Menschen, die dann entstehen kann, wenn einander zugehört und die eigenen Gaben miteinander geteilt werden.
Dies feierten wir am Schluss des Nachmittags draussen neben dem Fussballplatz die Eucharistie mit Pater Raffa auf Spanisch begleitet von den Liedern der Jugendlichen.
Dieser Tag hat uns sehr beeindruckt und gezeigt, woher Papst Franziskus kommt und welche Kirche er anstrebt.
2. Tag des Welttreffens
von Joseph Waiß, GCL Österreich
Das Welttreffen wird schön langsam vollzählig. Heute trafen Daniela Frank, die schweizerische Delegation und der australische Kirchliche Assistent ein.
Am Vormittag stand der Bericht des Weltvorstandes („ExCo“) über die vergangenen 5 Jahre auf der Tagesordnung. Sehr lebendig, mit viel Humor und auf je eigene Weise (und eigener Persönlichkeit) zogen die einzelnen Vorstandsmitglieder Bilanz über die einzelnen Themenbereiche: Unsere Arbeit an den Grenzen (Ökologie, Globalisierung und Gerechtigkeit, Familie, Jugend), Unsere gelebte Weltgemeinschaft (Wachstum in der Gemeinschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit – z.B. auf Kontinentaler Ebene -, Klärung Mitgliedschaft und Bindung, Finanzen), Unsere ignatianische Laien-Identität (GCL-Formung, GCL-Charisma).
Einige Projekt-Beispiele: Amazon-Projekt, Global Catholic Climate Movement, das europäische Migrations-Projekt, Eucharistic Youth Movement.
Der Finanzbericht zeigte, dass die finanzielle Mitverantwortung der Nationalgemeinschaften funktioniert. Nahezu 97% der Gemeinschaften haben ihren Mitgliedsbeitrag überwiesen.
Am Nachmittag begannen – für etliche Delegierte überraschend – Ignatianische Exerzitien des Welttreffens. Begleitet werden wir von einem dreiköpfigen Team der auf die Begleitung von Geistlichen Übungen im Rahmen von gemeinschaftlichen apostolischen Unterscheidungsprozessen spezialisierten Gruppe „ESDAC“. Nach einer Hinführung startete die erste Übung zum Thema „Die Geschenke, die ich persönlich in der GCL erhalten habe“. Der Prozess begann mit einer gemeinsam im Raum verbrachten halbstündlichen Einzelgebetszeit. In einer fixen Kleingruppe tauschten wir anschließend in drei Schritten aus: Im ersten Schritt erzählen wir uns das, was uns im Gebet wichtig geworden ist. Nach einer kurzen Reflexionszeit teilten wir uns mit, was uns im Zuhören berührt hatte. Im dritten Schritt galt es, Gemeinsames aus diesen Austauschrunden zu sammeln und auf ein Blatt Papier (in der Form eines Brotlaibes) zu schreiben. Die Brotlaibe aller Kleingruppen wurden im Plenum auf eine Pinnwand (in Form eines überdimensionalen Brotkorbes) geklebt. Eine Fülle an Geschenken!
Sprache des heutigen Gottesdienstes war Französisch.
Am Abend gab es noch die Möglichkeit, Fragen rund um die Finanzen, den Mitgliedsbeitrag etc. zu stellen.
Die Botschaften von Papst Fransikus und Kardinal Farell: hier
Welttreffen CLC 2018 – 1. Tag
Nun ist es also endlich soweit – das Welttreffen der CLC World Community in Buenos Aires hat begonnen (CLC – Christian Life Community).
Am Morgen des 1. Tages wurde das Welttreffen feierlich mit der Vorstellung der Ländergemeinschaften eröffnet und unter dem Applaus der Delegierten wurden die jeweiligen Landesfahnen präsentiert. Alle 72 Delegationen waren vertreten bis auf Syrien und die Republik Kongo, die noch Schwierigkeiten mit dem Visum hatten und hoffentlich bald eintreffen werden. Besonders berührend war der Brief von Papst Franziskus an die Delegierten, der durch den Präsidenten der CLC, Maurizio Lopez verlesen wurde. Nach einem Gottesdienst mit den drei kirchlichen Assistenten der Gastgeberländer Argentinien, Uruguay und Paraguay und einer tollen musikalischen Untermalung durch eine einheimische Jugendgruppe ging es mit der thematischen Arbeit los.
Die Überschrift für die beiden ersten Tage lautet: Zur Versammlung werden und die Weltgemeinschaft und ihre Begabungen erkennen.
Dazu wurden den Delegierten folgende drei Fragen in kleine Gesprächsgruppen mitgegeben:
- Was sind meine eigenen Erfahrungen mit der CLC
- Was ist der Stand in meiner nationalen Gemeinschaft
- Welche Erwartungen habe ich an das Welttreffen der CLC
Anliegen für diese Gesprächsgruppen mit wechselnden Teilnehmern war es, einander über die Wirklichkeiten in den jeweiligen Ländergemeinschaften zu informieren und die anderen Delegierten näher kennen zu lernen, um ein gegenseitiges Verstehen und Zusammenwachsen zu einer wirklichen Gemeinschaft zu ermöglichen.
Nach dem Abendessen und der Vorstellung der Kandidaten für den neuen Vorstand der Weltgemeinschaft ging ein anstrengender erster Tag des Welttreffens 2018 zu Ende, angefüllt mit viel Freude, intensiven Gesprächen und guten Begegnungen.
Bilder , Texte und Filme vom ersten Tag sind unter folgendem Link zu finden: http://assembly.cvx-clc.net/en/
und hier Auszüge aus der Rede von Maricio Lopez, Weltpräsident der GCL auf deutsch
Hoffnungsbrief der GCL Syrien
„Dies ist die wichtigste frohe Botschaft, die wir euch überbringen wollen: Der liebende Gott lässt sich unabhängig von der noch so dunkeln Realität finden, wenn wir an seine Gegenwart in den dunkelsten Momenten glauben. In unseren Herzen, in unseren Gedanken und in unseren Beziehungen können wir ihn erfahren. Sammeln wir uns in seiner Gegenwart und bitten ihn, dass wir Reichtum nicht mehr begehren als Armut, Gesundheit nicht mehr als Krankheit, und dass wir bekennen, dass alles von seiner größeren Ehre und der Offenheit unserer Seelen abhängt.“
Mit diesen Worten endet ein „Hoffnungsbrief“, den der Vorsitzende der syrischen GCL an das Euro-Team geschrieben hat.
Eindrücke vom Leben, Leiden aber auch von Dankbarkeit, Hoffnung und Engagement der syrischen GCL findet man im dem Brief in englischer Sprache, der auf der Seite der europäischen GCL veröffentlicht wurde (http://clc-cvx.eu/)