Es war ein richtig gutes Wochenende (22. – 24. August 2014), das erste Regionalwochenende der GCL Aachen und Köln mit unserem „neuen“ Kirchlichen Assistenten, P. Götz Werner SJ, der mit Frank Oboth die inhaltliche Vorbereitung übernommen hatte. Mir hat es Freude gemacht, mit den beiden für den guten Rahmen dieses Wochenendes zu sorgen. Wie es dann wurde, haben letztlich die Teilnehmenden durch ihre Weise, sich einzulassen, bestimmt. In drei Schritten (Ort – Menschen – Weise) gibt uns Beate Bleck mit ihrem nachfolgenden erfrischenden Bericht Einblicke in das diesjährige Regionalwochenende der GCL Aachen und Köln. Danke Beate!
Der Ort:
Drinnen und draußen laden weite und offene Räume ein:
Essen im Wintergarten – zuerst fällt mein Blick auf einen menschgroßen, mohnrot blühenden Hibiskus. 
Im gepflegten Garten gibt es viele Möglichkeiten, die Einzelbesinnungs-zeiten zu verbringen – im ‚Raucher-Pavillon‘, auf Schlenderwegen an tiefrotschwarzen Stockrosenblüten und alten Bäumen vorbei, auf einer Terrasse am Brunnen, dessen Wassersprudler von drei Fels-Stelen gefasst ist…
In der Mitte des Tagungshauses (Haus Magdalena in Bad Honnef) treffen sich in einer weiträumigen Sitzgruppe unter einer hohen Glasdachkuppel, in deren Mitte ein Weltkugel-Brunnen plätschert, in den Zwischendurch-Zeiten gerne Plauder-grüppchen und
in der schlichten Kapelle, die die Gebete der wenigen hier noch lebenden Franziskanerinnen atmet, feiern wir unsere Gebetszeiten und die Eucharistie.
Die Menschen:
Wir sind zu 16 Menschen zusammengekommen, um uns von einem, der von der Delegierten-versammlung vorgeschlagenen Themen –’GCL als Brücke über die Ränder…‘ – inspirieren zu lassen.
Eine gut aufgelegte Leitung, deren Freude an Vorbereitung und Durchführung sichtlich die auch spürbare Anstrengung und Aufregung überwog, führte uns mit drei ignatianischen Wort-Weisern – Freude + Indifferenz + Magis – durch die Tage.
Mich hat es besonders gefreut, dass die Mitglieder den drei teilnehmenden Gästen auf eine Weise begegneten, die diese in der Schlussreflektion sagen ließen, dass sie sich in der Gruppe willkommen geheißen und in den persönlichen Austausch hineingenommen fühlten.
Die Weise:
Wieder einmal zeigt sich, dass die vertraute und geübte Struktur – Impuls, Einzel-besinnung, Kleingruppenaustausch, Zusammenfassung im Plenum – zu Tiefe im Wahrnehmen der persönlichen Bewegungen und im geteilten Austausch führt.
Von den vielfältigen anregenden Impulsen mag ich einige herausgreifen und weiterreichen:
• ein mir bis dahin unbekanntes Ignatiusbild empfing uns beim Eintritt in unseren Tagungsraum: eine köstliche Perspektive – Ignatius in einer Seitenansicht, in einer ungemein dynamischen Bewegung, die das ganze Bild ausfüllt, der Ordensrock wird von dem nach vorn strebenden Schritt nach hinten hochgewirbelt und der Stock ist vorgestreckt ,fast vor-geworfen.
• (ich höre alle ‚Jäger und Sammler‘ unter den Lesenden fragen ‚Wo finde ich denn dieses Bild‘ – Frank Oboth, der Finder, teilt es gerne mit uns allen: http://cvxargentina.blogspot.de/
• das Angebot von Kleinst-Übungsbewegungen aus dem Qigong stimmte uns auch jeweils leiblich auf das nächste Thema ein und brachte eine spielerische und heitere Note – mit den Energien von Bär, Kranich, Tiger und Schlange – in unser Miteinander.
(Neugierig geworden? Siehe http://vimeo.com/66240606)
• Wir haben das Fünf-Finger-Abendgebet als eine leichte Form des Gebets der liebenden Aufmerksamkeit kennengelernt:
In den Ereignissen dieses Tages erspüre ich das Ja Jesu Christi zu mir und meines zu ihm –
den Daumen haltend schaue ich auf das, was mich heute dankbar sein lässt,
den Zeigefinger haltend schaue ich auf die Ziele des Tages und darin enthalten auf das, was ich ‚wünsche und begehre‘ für mein Wachsen in der Freundschaft mit Jesus,
den Mittelfinger haltend schaue ich auf die Menschen, die mir heute begegneten,
den Ringfinger haltend erspüre ich die Resonanz, die all das, was sich heute ereignete, in mir hervorlockt und darin die Präsenz Jesu Christi,
den kleinen Finger haltend spüre ich alle Anspannung und Entspannung in meinem Körper und lasse mich so wie ich bin, da sein.
Aus vielfältigen Tisch- und Pausengesprächen halte ich einige Vignetten fest – Assoziationen zum Thema ‚als Brücke zu den Rändern‘ stellen sich ein:
Erfahrungen aus der Versorgung und Pflege von an Alzheimer erkrankten Menschen, die in Exerzitien fein gestimmte Aufmerk-samkeit, die sich vom Tanz der Kiefern einladen lässt, über die Frage, was sich hinter dem Begriff ‚fair-hergestellte und -gehandelte‘ Smartphones verbirgt, sprangen uns die, meist unter menschenunwürdigen und höchst gesundheits-gefährdenden Bedingungen arbeitenden, Mineralien-Schürfer in Afrika in den Sinn – mit der Einladung, die bestehenden Möglichkeiten politischer Einflussnahme auch zu nutzen, sei es als Verbraucher, sei es als Abgesandte eines weltweit operierenden Chemiekonzern in einem Arbeitsgremium der EU……
Eine kostbare Zeit, in der wir uns gegenseitig reichen Anteil an unseren Lebens- und Glaubenshoffnungen gaben!
Beate Bleck